Der Maierhof

Der Maierhof trägt die Koordinate der 1. Klostergründung im 13. Jahrhundert im St. Wilhelmer Tal. An dieser Stelle übernahmen 1252 Wilhelmiten, ein aus Hagenau im Elsaß kommender Mönchsorden, ein kleines und verlassenes Kloster und bauten es aus. Im Verlauf der Geschichte wurde das Kloster mehrfach von Raubrittern und vandalierenden französischen Soldaten überfallen und geschliffen; Brände taten ihr übriges.

Die achzig Zentimeter dicken Außenmauern des Maierhofs und früheren Klosterkirche reichen bis ins 16./17. Jahrhundert, die Grundmauern sogar bis ins 13. Jahrhundert zurück. 1672 wurde hier schon ein Bierausschank notiert. 1832 wurde der verlassene Kirchenraum dann in ein Wohnhaus umgebaut und schließlich eröffnete man 1925 an dieser Stelle die „Wirtschaft zum Meierhof”. 1949 brannte das Ökonomiegebäude und ein Großteil des Wohngebäudes bis auf die massiven Bruchsteinmauern ab. Zu diesem Zeitpunkt war laut Zeitzeugen ein letzter Blick auf die ursprüngliche Anlage der Klosterkirche möglich. An- und Umbauten in den 50er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts erweiterten die Bausubstanz auf das heutige Niveau.

Im Oktober 2001 waren Sanierung und Umbau abgeschlossen.
Ein Haus mit Geschichte

... Fast schon als „Befreiung” wirkte das Interesse der Familie Wiese an dem Objekt. Martin Wiese erkannte schnell, dass der Maierhof für seinen Beruf als Steinbildhauer schon wegen dem vorhandenen Platz für Werkstatt und Ausstellungsräume sehr gut geeignet war. ...
... Hellere Räume wurden durch neue Anstriche und Materialien erreicht. Alte Bruchsteinwände wurden freigelegt und liebevoll restauriert. ...
...Der Innenausbau erfolgte auf ökologischer Basis mit Lehm, Naturstein und Terracotta. Hier wirkte sich die erbrachte Eigenleistung des Steinbildhauers Martin Wiese vorteilhaft aus. ...
... Wiederum eine Eigenleistung war der Ausbau des Ökonomiegebäudes zur Steinmetzwerkstatt. Hier schuf Steinbildhauer Wiese sozusagen sein Reich. ..
Badische Zeitung, 3.11.2001